Ich habe
folgendes Problem aus den Arbeitsrecht:
Ich
habe mehr als 5 Jahre bei einer Firma
gearbeitet, die sich mit den Internet
(Webhosting etc) befasst und dort die
Telefonauskunft im Support gemacht.
Mein
Verhältnis zu meinen Vorgesetzten und meinem
direkten Chef waren immer sehr gut.
Nur
einmal kam es zu ernsthaften Differenzen. Das
ist jetzt ca. 6 Monate her. Da rief ein Kunde,
dem die Webseite gesperrt worden war, bei
unserer Firma an. Er schilderte, dass er die
Webseite unbedingt brauche und dass ihm
sämtliche Zugänge zu seinen Daten gesperrt
worden war.
Ich
überprüfte die Angelegenheit und stellte fest,
dass der Zugang des Kunden wegen eines
Zahlungsrückstandes gesperrt war. Gleichzeitig
war aus den Daten erkennbar, dass aufgrund der
geleisteten Zahlungen eigentlich kein Rückstand
entstanden sein konnte. Es musste also irgendwo
ein Fehler in unserem System sein.
Daraufhin
veranlasste ich, dass der Zugang diesen Kunden
umgehend wieder entsperrt wurde.
Einige
Wochen später wurde ich zu unserem
Abteilungsleiter gerufen, der mich auf diesen
Vorfall ansprach. Anscheinend hatte dieser Kunde
einen Rechtsanwalt beauftragt gegen unsere Firma
Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Er
hatte mich als Zeugen dafür benannt, dass der
Zugang zu Unrecht gesperrt worden war.
Mein
Abteilungsleiter legte mir nahe, den Vorgang
doch noch einmal "genau zu
überdenken". Damit wollte er wohl
andeuten, dass ich eine eventuelle Aussage so
"korrigieren" sollte, dass ich selbst
mich geirrt hätte.
Mein
Abteilungsleiter machte mir bekannt, dass man
bereits den Firmenanwalt darüber informiert
hätte, dass die Aussage, dass es sich um einen
Versehen der Firma handelt, so von mir nicht
gemacht worden war.
Ich
erbat mir Bedenkzeit, äusserte mich aber, auch
auf Nachfragen meiner Vorgesetzten nie
dahingehend, dass ich diese "geschönigte"
Version bestätigen würde.
Ab der
ersten Besprechung wegen dieser Angelegenheit
wurde das Klima in der Firma irgendwie immer
dumpfer.
Vier
Monate später habe ich dann die Kündigung
eingereicht, weil ich sowieso den Arbeitgeber
wechseln wollte.
Ich
erbat mir ein Arbeitszeugnis, welches sich beim
Durchlesen doch recht positiv anhörte.
Dieses
Zeugnis zeigte ich einem Bekannten meines
Mannes, der bei einem Reiseveranstalter als
Personalchef arbeitet. Dieser sagte mir nun,
dass meine Arbeitszeugnis verschlüsselt wäre
und eigentlich nicht sehr gut ist. Auch riet er
mir, dass Zeugnis in zwei bestimmten Punkten
ändern zu lassen.
Das
habe ich dann gemacht. Zwischenzeitlich war das
Arbeitsverhältnis beendet und es geschah lange
nichts.
Erst
als ich damit drohte einen Rechtsanwalt zu
beauftragen (Rat eines Ihrer Rechtsanwälte!)
erhielt ich mein neues Arbeitszeugnis.
Dieses
legte ich wieder dem Bekannten meines Mannes vor
und dieser sagte mir nun, dass zwar die beiden
reglementierten Punkte etwas posititiver wären,
aber der Rest des Zeugnisses so umformuliert
wäre, dass nun das neue Zeugnis insgesamt
schlechter als das alte Arbeitszeugnis sei.
Wiederrum riet der Bekannte meines Mannes
dagegen juristisch vorzugehen.
Wie
sehen Sie die Angelegenheit?
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